Ad Fontes

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Das diesjährige Ad fontes-Seminar für die 7. und 8. Klasse widmete sich dem Thema „Kraft". Eine Woche lange durften die Schülerinnen und Schüler aus dem gewohnten Unterrichtsschema aussteigen, um dieses Thema unter der Leitung von Frau Büchner und Herrn Dr. Benning unter ganz unterschiedlichen Gesichtspunkten zu erforschen. Dabei wurden Texte aus unterschiedlichen Epochen von der Antike bis heute gelesen und kreativ verarbeitet, ergänzt durch praktische physikalische Experimente.

1. Tag:

Am ersten Tag begegneten uns in den Erklärungsmythen des Ovid und den Welterklärungsversuchen der vorsokratischen Naturphilosophen zwei ganz unterschiedliche Arten, die Natur zu betrachten. Am Nachmittag wurde die theoretische Arbeit durch „Kraft“training am eigenen Körper ergänzt.

2. Tag:

Den zweiten Tag begannen wir mit einem Brainstorming zum Thema, bei dem sich schnell herausstellte, dass wir zuerst einmal zwischen physischer und psychischer Kraft unterscheiden müssen. Dann vollzogen wir nach den physikalischen Beobachtungen des Aristoteles den Schritt von der Theorie in die Praxis mit den mechanischen Beobachtungen des Archimedes zum "Hebel", welche dieser in Maschinen für den Verteidigungskrieg umsetzte.

3. Tag:

Am dritten Tag erlebten wir in den Beobachtungen und Versuchen von Galileo und Newton die Wende zur modernen Naturwissenschaft mit: Diese Forscher begnügten sich nicht mehr damit, ein Erklärungssystem für beobachtete Phänomene zu entwickeln, sondern sie forderten von sich selbst und anderen, dass eine Theorie durch nachvollziehbare Experimente überprüfbar sein müsse. Am Nachmittag merkten wir bei der Betrachtung von Darstellungen von Kraft auf griechischen Vasenbildern, wie psychische und physische Kraft natürlich häufig zusammenhängen und in Begriffen wie Heldentum, Macht, oder Sieg zusammenfließen.

4. Tag:

Um diesen Streifzug durch die europäische Geistesgeschichte ein wenig zu sortieren, trugen wir jeweils am Ende des Tages nach dem Tagesbericht die Autoren, denen wir begegnet waren, in einem Zeitstrahl ein.

Am vierten Tag wandten wir uns mit Simsons Haaren und der Bogenprobe des Odysseus noch einmal zwei besonders bildmächtigen Geschichten zu, in denen die physische Kraft mit Herrschertum und Macht verbunden ist. Der Rest des Tages war der kreativen Umsetzung des Themas in ganz unterschiedlichen Genres gewidmet: Alle SuS erprobten das Hebelgesetz in einem Mobile im Stile Alexander Calders. Außerdem entstanden eine neue Metamorphose, eine Theaterszene zum Urteil des Paris und diverse Bilder.