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Schulleben :: Schuljahr

Anfang dieses Jahres besuchte die Freiburger Bildungsinitiative „Zeugen der Flucht“ im Rahmen des Gemeinschaftskundeunterrichts die neunten Klassen des Hebel Gymnasiums.

Gegründet wurde der Verein im Jahr 2016 von vier Freiburger Studentinnen mit dem Ziel, Vorurteile abzubauen, Verständnis zu wecken und Toleranz zu schaffen. Dies soll durch den Austausch und die Begegnung zwischen Geflüchteten und Schüler*innen erfolgen.

Nach einer kurzen thematischen Einführung zum Thema „Flucht“ nahm der Austausch zwischen den Schüler*innen und den Geflüchteten den größten Raum ein. Die Schüler*innen durften dabei Mohammed, Fadel und Hayyan aus Syrien alles fragen, erfuhren aber auch alles, bspw. von Bombenangriffen oder der gefährlichen Fahrt im Schlauchboot über das Mittelmeer. Neben diesen schrecklichen Themen gab es aber auch Momente, in denen viel gelacht wurde. So musste das deutsche Essen eine herbe Niederlage gegen die syrische Küche einstecken und die Schüler*innen bekamen Informationen zum Fahren ohne Führerschein. 

Die Gesprächsrunden waren sehr eindrücklich und eine fruchtbare Ergänzung zum normalen Unterricht sowie zur Medienberichterstattung.

Wir möchten uns daher nochmals herzlich für den Besuch und das Engagement bedanken. Wir wünschen unseren Besuchern noch viele schöne Begegnungen und alles Gute auf ihrem weiteren Weg.

Ein paar Eindrücke der erlebnisreichen Begegnung:

Ich habe erfahren, dass Flüchtlinge nicht nur deprimiert von ihren Erlebnissen sind, sondern auch über viele Dinge lachen können und mit ihrer Situation so gut wie möglich umgehen.

Sie waren extrem offen für andere Menschen.

Man hat nun die Perspektive von Flüchtlingen selbst gehört und nicht nur die der Nachrichten.  Jetzt hat man eine ganz andere Sicht auf das Thema.

Ich kann mich nun viel besser in die Situation von Geflüchteten hineinversetzen, auch wenn ich mir selbst jetzt nur ansatzweise die Umstände und Schwierigkeiten einer solchen Flucht vorstellen kann.

Die Flüchtlinge waren viel gebildeter als man denkt.

Es hat mich beeindruckt, wie fröhlich sie waren und wie oft sie gelacht haben.

Ich habe gemerkt, dass Geflüchtete sich integrieren wollen.

Ich wusste nicht, dass es so schlimm in Syrien ist.

Ich hoffe, dass wir uns noch einmal sehen werden.

Es hat mich gefreut zu hören, dass Mohammed die Sprache gelernt hat und einen Job gefunden hat. So etwas stellt den Rechtsruck, der aktuell in Deutschland herrscht, in den Schatten.