Ad Fontes

Schulleben :: Projekte

Das diesjährige Ad-fontes-Projekt für die Klassen 7 und 8 führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die Welt des Maßes, also des Messens, der Proportionen und des Maßhaltens. Geleitet wurde das Projekt von Matthias Kühn (Musik, Latein) und Dr. Sarah Henze (Latein, Griechisch).

1. Teil

Wie soll meine Kleidung aussehen? Wie viel Platz brauche ich zum Wohnen? Wie schnell will ich mich fortbewegen? Anhand ausgewählter Gegensatzpaare entwickelten die Schülerinnen und Schüler einen ersten Begriff von der Relativität unserer Maßvorstellungen und formulierten die Empfehlung von Maß und Mitte.

2. Teil

Ein wesentlicher Zugang zum Maß ist das Messen, das in praktischer Arbeit erlebbar war.

Eine Ausstellung im Archäologischen Museum im Colombischlössle in Freiburg thematisierte die Entfernungsmessung in der römischen Antike. Eine Versuchsanordnung ermöglichte den Schülerinnen und Schülern, die Entfernung zu einer Befestigung auf einer gegenüberliegenden Anhöhe durch die Anwendung der Strahlensätze und mit den technischen Mitteln eines römischen Legionärs zu ermitteln.

3. Teil

Im Kunstmuseum Basel befassten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit acht ausgewählten Gemälden. Das Maß spielte einerseits bei den Kompositionsprinzipien der Werke als auch bei den dargestellten Motiven eine Rolle.

Analog lassen sich Maß und Proportion in der Architektur sowohl in der Konstruktion und Statik beobachten als auch in der ethisch ausgerichteten Frage nach der dem Menschen angemessenen Größe. Insbesondere das Konzept des Tiny House mit dem Gedanken der Selbstbeschränkung und Genügsamkeit sprach die Jugendlichen an.

4. Teil

In der Musik ersangen wir uns folgende Aspekte:

Rhythmisch einfache Kanons als Arbeitslieder, Beethovens Metronomkanon, Synkopen, ungerade Takte. Das Maß der Intervalle kennzeichnet ein Kanon wie „Da pacem, Domine“, der zeitlich nacheinander, aber auch harmonisch im Abstand einsetzt, in diesem Fall auf der Quarte. Hier setzt der Atem das Maß der Geschwindigkeit, nicht der Takt und schon gar nicht ein vorgeschriebenes Tempo.

5. Teil

Alle diese Aspekte wurden in der Textarbeit, die einen großen Raum einnahm, vorbereitet oder wieder aufgegriffen. Die Lektüreliste umfasste die Themen Philosophie/Ethik, Politik/Recht, Medizin, Kunst, Architektur, Musik und Mathematik. Die Texte beleuchteten die verschiedenen fachlichen Zugänge zum Thema Maß von der Antike bis in die Neuzeit.

6. Teil

Die Schülerinnen und Schüler wählten abschließend ihren eigenen kreativen Weg: Einige versuchten eine künstlerische Darstellung philosophischer Grundgedanken zum Thema Maß, andere entwarfen Tiny Houses mit Klebeband auf dem Fußboden des Klassenzimmers, wieder andere als Modell aus Pappe oder Ton, eine Gruppe entwarf ein Ratespiel zum Thema „alte Maße“, manche bauten geometrische Schmuckelemente der gotischen Baukunst aus Papier nach.

So entstand eine kleine Ausstellung, die dem interessierten Publikum einen Samstag lang offenstand. Schülerinnen und Schüler übernahmen die Führungen.